Viktor und die Boleboliten – Dritter Advent
Es war dritter Advent, und rund um das Haus herrschte wieder Leben.
Alle Ferienwohnungen waren voll belegt, denn heute war es soweit:
Weltcup-Skispringen in Klingenthal. Spannung lag in der Luft – sogar bis in den Hof.
Viktor hatte alle Pfoten voll zu tun.
Neue Gäste bedeuteten neue Gerüche, neue Stimmen und vor allem: viele freundliche Hände, die ihn streicheln wollten. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen. Stolz patrouillierte er über den Hof, als wäre er selbst Teil des Organisationskomitees.
Die Boleboliten beobachteten das Ganze aus sicherer Entfernung.
"Schon wieder so viele Menschen", gackerte eine.
"Die kommen wegen dem Springen, nicht wegen uns", meinte eine andere, leicht beleidigt.
Aber tief drinnen waren sie doch ein bisschen stolz:
So viel Trubel auf unserem Hof – das muss schon was heißen.
Aus der Ferne hörte man immer wieder Autos, Stimmen und das leise Murmeln von Gästen, die über Weiten, Punkte und Favoriten diskutierten.
Viktor legte den Kopf schief.
Skispringen?
Für ihn war klar: Springen konnte man auch mit einem Ball, und zwar jederzeit.
Am Abend brannte die dritte Adventskerze, draußen war es kalt, aber gemütlich.
Viktor lag zufrieden vor der Tür, die Boleboliten saßen eng zusammengerückt in ihrem Winterquartier, und der Hof war erfüllt von dieser besonderen Adventsstimmung:
ein bisschen Trubel, ein bisschen Spannung – und ganz viel Vorfreude.

