Viktor und die Boleboliten – Fünf ziehen aus

16.11.2025

Am frühen Morgen herrschte eine ungewöhnliche Stimmung im Hof.
Die 21 Boleboliten waren wie altijd am scharren, picken und fröhlich gackern…
aber heute wussten sie:
Es würde etwas passieren.

Der Chef hatte fünf Transportkisten bereitgestellt.
Fünf der Boleboliten sollten heute in ihr neues Zuhause nach Muldenhammer umziehen.

Viktor merkte sofort, dass etwas anders war.
Er schnupperte an den Kisten, schaute zu den Hühnern und dann fragend zu der Chef.
Der streichelte ihn über den Kopf:
"Keine Sorge, Bursche. Sie bekommen es gut dort."

Die ausgewählten fünf Boleboliten gackerten aufgeregt.
"Muldenhammer… klingt das schön?"
"Bestimmt! Vielleicht gibt es dort noch mehr Futter!"
"Oder einen eigenen Garten!"
Die übrigen 16 standen eng beieinander, als wollten sie sagen: "Erzähl uns alles, wenn du zurückkommst!" – obwohl sie natürlich wussten, dass sie nicht zurückkehren würden.

Als die Kisten ins Auto getragen wurden, lief Viktor treu hinterher.
Nicht bellend, nicht drängend – aber als ob er sagen wollte:
"Gute Reise, ihr kleinen Freunde."

Er setzte sich vor das Auto, Schwanz ruhig, der Kopf leicht geneigt
Ein wahrhaft tröstlicher Beschützer.

Als sein Besitzer einstieg und den Motor startete, blieb Viktor sitzen.
Er sah dem Auto nach, wie es langsam um die Kurve nach Muldenhammer fuhr. Die fünf Boleboliten gackerten ein letztes Mal – ein letzter Gruß, gedämpft von den Holzkisten.

Als es still wurde, ging Viktor zurück zu den anderen Hühnern. Er beschnupperte die leere Stelle, wo die Kisten gestanden hatten, sah die zurückgebliebenen Boleboliten an und schien zu verstehen:

"Jetzt muss ich mich um sechzehn statt um einundzwanzig kümmern."

Sein Besitzer klopfte ihm später auf die Schulter: "Gut gemacht, Viktor. Das hast du toll gemacht." Und Viktor? Er seufzte leise, legte sich vor den Hühnerstall und – wie immer – hielt treu Wache.